Der Mehrwert internationaler Geschäftsbeziehungen und die Umsetzung durch das Enterprise Europe Network: Im Interview: Anna Weirauch von ai-omatic

Über den Mehrwert internationaler Geschäftsbeziehungen und die Umsetzung durch das Enterprise Europe Network.

ai-omatic solutions GmbH ist ein hamburger Start-up mit einem Software-as-a-Service Produkt im Bereich Predictive Maintenance. Das Unternehmen bietet eine Lösung für vorausschauende Maschinenwartung basierend auf künstlicher Intelligenz. ai-omatic wurde im Januar 2020 gegründet und beschäftigt zurzeit 17 Mitarbeiter. Bei ai-omatic gehörten europäische Kontakte von Anfang an dazu. Anna Weirauch, Salesmanagerin bei ai-omatic, hat uns an ihrer Einschätzung des Mehrwerts internationaler Geschäftsbeziehungen und ihren Erfahrungen mit der diesbezüglichen Unterstützung durch das Enterprise Europe Network teilhaben lassen.

Welche Rolle spielen internationale Geschäftspartner für ai-omatic?

Wir haben uns sehr schnell mit internationalen Geschäftspartnern beschäftigt. In vielen Ländern ist der Stand der Innovation in unserem Bereich einen Schritt weiter als in Deutschland. Daher ermöglichen internationale Partner uns den Zugang zu nützlichen Erfahrungen, die es in Deutschland vielleicht noch nicht gibt. Generell ist es für Start-ups auch immer hilfreich, von größeren Unternehmen zu lernen, von deren Wissen und dem Stand der Technologien profitieren zu können.

Unsere bisherigen internationalen Partner kommen aus Europa. Auf dem europäischen Markt gibt es weniger Barrieren als wenn man Europa verlässt. Gerade im Bereich Datensicherheit gibt es außerhalb Europas ganz andere Regelungen und Anforderungen.

Ai-omatic hat an zwei B2B-Events des Enterprise Europe Network teilgenommen. Welche Erfahrungen hat ai-omatic dort gesammelt?

Wir haben an den virtuellen Matchmakings „European Aerospace Cluster Partnership“ (EACP) und „MATCHER“ teilgenommen. Bei EACP haben wir an den Matchmaking Sessions mitgemacht und ein paar Kontakte geknüpft. Interessant für Start-ups war auch das Feedback, das wir im Nachgang zu unserem Verhalten im Matchmaking bekommen haben und von dem wir lernen konnten.

MATCHER wiederum war ein Matchmaking mit sogenannten Open Innovation Challenges, die in verschiedenen Bereichen von großen italienischen Unternehmen ausgeschrieben waren. Start-ups wurden aufgerufen, zu diesen Herausforderungen innovative Lösungen anzubieten. Denjenigen, die die Aufgabe am besten lösen, wird eine langfristige Partnerschaft mit dem Unternehmen angeboten. ai-omatic war eins der Start-ups, die ausgewählt wurden, an der Challenge teilzunehmen. Zurzeit sind wir unter den letzten drei Unternehmen in unserer Challenge. Auch im Falle, dass wir am Ende nicht als Gewinner aus der Challenge rausgehen, nehmen wir viel an Erfahrungen mit.

Neben diesen Veranstaltungen war ai-omatic auch in der Kooperationsdatenbank des Enterprise Europe Network mit einem Profil vertreten. Welche Art von internationalen Partnern wurden hierüber gesucht?

Über die Datenbank haben wir Pilotprojekte im Bereich der Schifffahrt gesucht. Unsere Software ist in mehreren Bereichen anwendbar und der Bereich Schifffahrt birgt ein besonders hohes Potential. Zusammen mit der EEN-Beraterin Silke Schleiff von TUTECH aus Hamburg haben wir ein Kooperationsprofil zur Partnersuche erstellt und sind jetzt mit einer dänischen Rederei in Kontakt. Vor Kurzem haben wir außerdem ein zweites Partnergesuch für Maschinenhersteller veröffentlicht, weil dies für uns ebenfalls ein interessanter Bereich ist, in dem wir mit unserer Entwicklung auch bereits weiter sind.

Eine weitere interessante Kooperationsmöglichkeit über das Enterprise Europe Network hat sich aus dem Netzwerk der Beraterin Silke Schleiff ergeben. Sie hat uns mit einem Experten aus der maritimen Industrie in Verbindung gesetzt, mit dem wir ein langes Gespräch zu den bereichsspezifischen Anforderungen dieser Branche führen konnten.

Welche Tipps würdest du anderen Start-Ups geben, die sich international aufstellen wollen?

Auf jeden Fall würde ich Start-ups den Tipp mitgeben, mit dem Enterprise Europe Network zu sprechen. Für uns hat die Zusammenarbeit viele Vorteile gebracht. Ansonsten gibt es viele tolle Accelerator-Programme, die sich mit Internationalisierung beschäftigen, auch über Europa hinaus, die viele Hilfestellungen zum Beispiel zur Business-Kultur in anderen Ländern, aber auch zu vielen weiteren Themen, bieten.

Frau Weirauch, vielen Dank für das Gespräch!